Erfahrungsbericht Thomas K.
Erfahrungsbericht: Mein Weg als Arzt in die Schweiz – von der Entscheidung bis zum Ankommen
Der Entschluss, etwas zu verändern
Ich heiße Dr. Thomas K., bin 38 Jahre alt und war bis vor drei Jahren Facharzt für Anästhesie in einem deutschen Klinikum. Wie viele Kolleginnen und Kollegen hatte ich mit dem Gedanken gespielt, als Arzt in die Schweiz auszuwandern – einfach, weil ich mit den Arbeitsbedingungen in Deutschland nicht mehr zufrieden war. Ständige Überstunden, Personalmangel, fehlende Wertschätzung. Gleichzeitig hörte ich von Bekannten, die bereits in der Schweiz arbeiteten, dass dort vieles besser sei: bessere Gehälter, mehr Personal, geregeltere Arbeitszeiten.
Der Gedanke ließ mich nicht mehr los. Doch die Entscheidung fiel nicht von heute auf morgen. Meine Frau und ich haben lange diskutiert: Was bedeutet das für die Kinder? Für unser soziales Umfeld? Für unsere finanzielle Sicherheit? Am Ende war klar: Wir wagen es.
Erste Hürden: Mebeko-Anerkennung & Papierkram
Der erste Schock kam schnell: Die MEBEKO-Anerkennung ist kein einfacher Antrag, sondern ein ziemlich umfangreicher Prozess. Zeugnisse, Diplome, beglaubigte Übersetzungen – ich war ehrlich gesagt überfordert. Im Internet fand ich viele widersprüchliche Informationen, und nach den ersten Wochen habe ich gemerkt: Wenn ich das alleine mache, verliere ich Monate.
Über einen Kollegen kam ich dann in Kontakt mit einer Auswanderungsberatung, die mich strukturiert durch die Schritte geführt hat. Das hat vieles einfacher gemacht. Ich musste zwar immer noch die Unterlagen besorgen, aber ich wusste wenigstens, in welcher Reihenfolge und was wirklich wichtig ist.
Bewerbungsgespräche – ein Kulturschock
Mit den ersten anerkannten Unterlagen konnte ich mich bewerben. Und hier kam die nächste Überraschung: Bewerbungsgespräche in der Schweiz laufen ganz anders ab als in Deutschland. Es ist persönlicher, weniger hierarchisch, und es wird viel Wert auf die „Passung“ ins Team gelegt. In Deutschland hatte ich das Gefühl, es geht fast nur um Lebenslauf und Titel. In der Schweiz spürte ich schnell, dass der Mensch im Mittelpunkt steht.
Das war angenehm – aber auch herausfordernd. Denn ich musste lernen, mich nicht nur als Arzt mit Fachwissen, sondern auch als Persönlichkeit zu präsentieren. Rückblickend war das eine der größten Umstellungen.
Die Wohnungssuche – fast schwerer als die Jobsuche
Viele, die als Arzt in die Schweiz auswandern, berichten vom schwierigen Wohnungsmarkt – und ich kann das nur bestätigen. Gerade in Ballungsräumen wie Zürich oder Basel sind Wohnungen rar und teuer. Ich erinnere mich noch an Besichtigungen mit 20 anderen Interessenten.
Hier hat mir ein Tipp aus der Beratung sehr geholfen: Bewerbungsdossier für Wohnungen vorbereiten – mit Lebenslauf, Arbeitsvertrag, Empfehlungsschreiben. Das klingt fast verrückt, aber in der Schweiz ist das tatsächlich üblich. Ohne diese Vorbereitung hätten wir sicher länger gesucht.
Der große Schritt: Umzug mit Familie
Der Umzug war der wohl stressigste Teil der Auswanderung. Möbeltransport, Kindergartenplätze, neue Versicherungen, Bankkonto – es sind tausend kleine Dinge, die man bedenken muss. Besonders für die Kinder war es am Anfang nicht leicht, Freunde zurückzulassen.
Aber die Integration lief schneller als gedacht. Unsere Kinder haben in der Schule unglaublich schnell Schweizerdeutsch gelernt. Wir Erwachsenen brauchten etwas länger, um uns an Dialekte und Gepflogenheiten zu gewöhnen.
Der Alltag heute – ein ehrlicher Vergleich
Heute, fast 2 Jahre später, arbeite ich in einem mittelgroßen Spital in der Deutschschweiz. Und ja, vieles ist wirklich besser:
Arbeitszeiten: Ich mache deutlich weniger Überstunden, und wenn doch, werden sie fair ausgeglichen.
Gehalt: Mein Einkommen liegt etwa 40 % über dem, was ich in Deutschland hatte. Das schafft Luft – auch wenn das Leben in der Schweiz natürlich teurer ist.
Wertschätzung: Ich erlebe eine Kultur, in der Ärztinnen und Ärzte als Fachkräfte gesehen werden, nicht als „Kostenfaktor“. Das motiviert ungemein.
Familie: Wir haben mehr gemeinsame Zeit, nutzen die Berge am Wochenende, und unsere Kinder fühlen sich hier schon zuhause.
Natürlich ist nicht alles perfekt. Schweizer Bürokratie hat ihre eigenen Tücken, und manchmal vermisse ich die direkte Art in Deutschland. Aber unterm Strich war es die beste Entscheidung unseres Lebens.
Mein Rat an andere Ärzte
Wer darüber nachdenkt, als Arzt in der Schweiz zu arbeiten, sollte sich klar machen: Es ist kein leichter Schritt, aber einer, der sich lohnt. Ohne Unterstützung hätte ich viele Fehler gemacht – bei der Anerkennung, bei den Bewerbungen, bei der Wohnungssuche.
Mein Tipp: Such dir jemanden, der den Weg schon kennt. Das kann ein Kollege sein, der bereits hier arbeitet, oder eine Beratung, die sich auf Ärzte spezialisiert hat. Allein durchs Googeln hätte ich mich wahrscheinlich in Sackgassen verlaufen.
Fazit
Meine Erfahrungen als Arzt in der Schweiz zeigen: Es gibt Hürden, aber sie sind überwindbar. Wer gut vorbereitet ist, seriöse Partner hat und die kulturellen Unterschiede akzeptiert, wird belohnt – mit besseren Arbeitsbedingungen, mehr Freizeit und einer insgesamt höheren Lebensqualität.
Und vielleicht liest du diesen Bericht gerade, weil du selbst darüber nachdenkst. Dann kann ich dir nur sagen: Informiere dich gründlich, hol dir ehrliche Einschätzungen – und wenn du bereit bist, wage den Schritt. Es lohnt sich!
Dein nächster Schritt
📝 Hol dir jetzt deinen kostenlosen Leitfaden (63 Seiten) als Arzt in der Schweiz für deine Vorbereitung auf den Schritt in die Schweiz!
➡️ Hier kostenlos downloaden
👉 Buche jetzt deine individuelle Videoberatung für Ärzte, die in die Schweiz auswandern und arbeiten wollen!
➡️ Hier klicken und Termin sichern
Jetzt gratis Schweiz-Leitfaden für Ärzte sichern
Trag deine E-Mail ein, bestätige kurz – und erhalte dein 63-Seiten-Bundle in einer zweiten Mail. Dazu gibt’s regelmäßig Tipps zum Leben und Arbeiten in der Schweiz. Abmeldung jederzeit möglich. Daten nur für den Versand. Falls keine Mail kommt: Spam-Ordner prüfen.