Erfahrungsbericht: Als Assistenzarzt in die Schweiz auswandern
Warum ich den Schritt gewagt habe
Mein Name ist Dr. Julia S., ich bin 29 Jahre alt und habe nach dem Studium in Deutschland meine Facharztausbildung in Innerer Medizin begonnen. Schon früh war mir klar: Die Arbeitsbelastung in Deutschland ist enorm. Überstunden, wenig Personal, kaum Zeit für Patienten. Immer öfter habe ich darüber nachgedacht, als Arzt in die Schweiz auszuwandern.
Kolleginnen und Kollegen berichteten mir von besseren Bedingungen: höheres Gehalt, geregeltere Arbeitszeiten, mehr Wertschätzung. Also habe ich mich informiert, welche Möglichkeiten es für Assistenzärzte in der Schweiz gibt und was es bedeutet, als Arzt in der Schweiz zu arbeiten.
Erste Hürde: Die MEBEKO-Anerkennung
Ohne die MEBEKO-Anerkennung geht nichts. Für mich war das am Anfang ein Buch mit sieben Siegeln: Formulare, beglaubigte Kopien, Fristen. Über eine dezente Auswanderungsberatung bekam ich einen klaren Fahrplan – welche Unterlagen wirklich zählen, in welcher Reihenfolge ich sie einreiche und wo typische Fehler lauern.
Das war ein echter Vorteil – viele, die allein starten, verlieren Wochen, weil ein Dokument fehlt oder eine Beglaubigung nicht passt. Mit Struktur wurde der Prozess planbar.
Bewerbung und Vorstellungsgespräche in der Schweiz
Unterschiede zu Deutschland
Die Bewerbung als Arzt in der Schweiz ist nicht komplizierter, aber anders. In Deutschland zählt oft vor allem der Lebenslauf; in der Schweiz ist der persönliche Eindruck wichtiger. Teamfit, Kommunikation und Motivation werden sehr genau betrachtet.
Mein erstes Vorstellungsgespräch
Im ersten Gespräch fragte der Chefarzt weniger nach Examensnoten, sondern warum ich in die Schweiz auswandern möchte und wie ich mir meinen Alltag hier vorstelle. Das hat mich überrascht – positiv. Ich fühlte mich als Mensch wahrgenommen, nicht nur als Lebenslauf mit Titeln.
Wohnungssuche und Alltag
Die Wohnungssuche in der Schweiz war fast schwieriger als die Jobsuche. In Großräumen wie Zürich oder Basel ist der Markt angespannt. Ein Tipp aus der Beratung half mir sehr: ein Bewerbungsdossier auch für Wohnungen – mit Arbeitsvertrag, kurzem Lebenslauf und Referenzen. Ungewohnt, aber effektiv.
Heute lebe ich in einer kleineren Stadt bei Bern. Ja, die Kosten sind höher als in Deutschland. Aber Lebensqualität, Sicherheit und die Nähe zur Natur wiegen viel auf. Schweizerdeutsch war anfangs eine Hürde – mit der Zeit versteht man mehr, und man wird selbst entspannter im Gespräch.
Fazit nach dem ersten Jahr
Vorteile
- Mehr Zeit: Überstunden werden fair geregelt oder kompensiert.
- Mehr Gehalt: Als Assistenzärztin rund 90.000 CHF – deutlich über meinem früheren Niveau.
- Mehr Wertschätzung: Spürbar professioneller, kollegialer Umgang im Team.
Herausforderungen
- Sprache: Dialekte brauchen Geduld.
- Lebenshaltungskosten: Mieten und Alltag sind teurer.
- Integration: Netzwerke aktiv aufbauen – beruflich wie privat.
Mein Tipp für Ärztinnen und Ärzte, die auswandern möchten
Wenn du selbst planst, als Arzt in der Schweiz zu arbeiten, bereite dich gut vor:
- Frühzeitig um die MEBEKO-Anerkennung kümmern.
- Schweizer Bewerbungsstandards verstehen (Struktur, Vollständigkeit, Motivation).
- Alltagsfragen klären: Wohnung, Versicherungen, Steuern, Familie.
- Unterstützung nutzen – sie spart Zeit, Nerven und vermeidet Umwege.
Abschluss
Meine Erfahrungen als Assistenzärztin in der Schweiz zeigen: Der Schritt ist groß, aber lohnend. Bessere Rahmenbedingungen, mehr Zeit für Patienten und Familie – und ein Alltag, der sich stimmig anfühlt. Mit realistischer Vorbereitung, seriösen Informationen und etwas Geduld gelingt der Neustart.
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