Smalltalk in der Schweiz: Warum Ärzte damit schneller ins Team finden

Smalltalk in der Schweiz: Warum Ärzte damit schneller ins Team finden

Die unterschätzte Kunst des Smalltalks: Warum Ärzte in der Schweiz nicht nur fachlich überzeugen müssen

Wenn du als Arzt in die Schweiz auswanderst, denkst du wahrscheinlich zuerst an Fachliches: MEBEKO, Verträge, Arbeitszeiten. Aber was viele unterschätzen, ist der zwischenmenschliche Teil – und genau hier entscheidet sich oft, wie schnell du im Team akzeptiert wirst. Fachlich top zu sein reicht nicht immer, wenn die Kommunikation im Alltag hakt.

Direkt vs. zurückhaltend – der kleine, aber entscheidende Unterschied

In Deutschland gilt Klartext als Tugend. „Was Sache ist, wird gesagt“ – das spart Zeit und wirkt effizient. In der Schweiz kann derselbe Tonfall jedoch als schroff oder gar respektlos empfunden werden. Statt direkter Kritik erwartet man hier eine diplomatische, zurückhaltende Formulierung. Ein Beispiel: Statt „Das haben Sie falsch gemacht“ sagt man besser „Vielleicht könnten wir das beim nächsten Mal anders versuchen“. Das wirkt weicher, nimmt niemanden vor den Kopf und erreicht trotzdem, dass sich Abläufe verbessern. Insider-Tipp: Beobachte in den ersten Wochen bewusst, wie Oberärzte oder Pflegeleitungen Feedback geben. Oft findest du in den Formulierungen ein gutes Vorbild, das du übernehmen kannst.

Smalltalk ist kein Zeitverlust, sondern Türöffner

Ein kurzes Gespräch beim Kaffeeautomaten über das Wochenende, den letzten Ski-Ausflug oder das Wetter mag dir banal erscheinen. In der Schweiz ist das aber wichtig, um Vertrauen aufzubauen. Wer sich hier gar nicht beteiligt, wirkt distanziert oder arrogant – auch wenn es gar nicht so gemeint ist. Viele deutsche Ärzte sagen mir im Erstgespräch: „Ich bin doch kein Smalltalk-Typ, ich will einfach meine Arbeit gut machen.“ Genau das kann aber zum Stolperstein werden. Smalltalk ist hier kein oberflächlicher Plausch, sondern ein Schlüssel, um in Teams schnell anzukommen und Sympathie zu gewinnen. Insider-Tipp: Hab ein, zwei neutrale Gesprächsthemen parat. Beliebt sind Sport (vor allem Fussball, Skifahren und Wandern), Ausflüge oder das aktuelle Wetter. Vorsicht dagegen bei Politik oder zu privaten Fragen – das wirkt schnell übergriffig.

Ein Beispiel aus meiner Beratungspraxis

Vor kurzem hatte ich einen Oberarzt in der Beratung, der frisch aus Deutschland in eine Schweizer Klinik gewechselt war. Fachlich war er absolut kompetent, doch nach drei Monaten wurde er noch immer nicht richtig ins Team integriert. Der Grund: Er ging in den Pausen nicht mit in die Cafeteria und blieb bei allen Gesprächen strikt sachlich. Das Team nahm das als Arroganz wahr – obwohl er es nur „professionell“ meinte. Nachdem wir das Thema besprochen hatten, änderte er kleine Dinge: Er blieb beim Kaffee kurz stehen, fragte seine Kollegen nach Wochenendplänen und erzählte auch mal etwas Persönliches über seine Familie. Nach wenigen Wochen kippte die Stimmung komplett – er wurde plötzlich als nahbar und kollegial wahrgenommen.

Fettnäpfchen im Klinikalltag vermeiden

Typische Missverständnisse entstehen, wenn deutsche Ärzte zu direkt oder zu fordernd auftreten. Auch beim Humor solltest du vorsichtig sein – Ironie wird in der Schweiz oft wörtlicher genommen. Beobachte am Anfang einfach genau, wie deine Kollegen miteinander sprechen. Beliebt sind positive Themen: Natur, Freizeitaktivitäten, Kultur. Damit machst du fast nie etwas falsch. Finger weg dagegen von Sprüchen über „Schweizer Langsamkeit“ oder Vergleiche à la „In Deutschland machen wir das besser“ – das kommt garantiert nicht gut an.

Fazit: Fachwissen öffnet Türen, Persönlichkeit hält sie offen

Deine medizinische Kompetenz ist der Schlüssel, um in der Schweiz arbeiten zu können. Aber ob du dich langfristig wohlfühlst und im Team akzeptiert wirst, hängt stark davon ab, wie du kommunizierst. Mit ein wenig Zurückhaltung, echtem Interesse am Gegenüber und einem offenen Ohr wirst du schnell merken: Smalltalk ist hier keine Nebensache, sondern Teil des Erfolgsrezepts.

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