
Teilzeit als Arzt in der Schweiz – Chancen, Risiken & Tipps
Share
Teilzeit als Arzt in der Schweiz – Traum oder Trugbild?
Viele denken, als Arzt in die Schweiz auswandern bedeutet automatisch: bessere Arbeitsbedingungen, höheres Gehalt und vor allem mehr Freizeit. Die Wahrheit liegt wie so oft dazwischen. Ja, es gibt in der Schweiz deutlich mehr Teilzeitmodelle als in Deutschland – aber auch klare Grenzen. Wer als Arzt in der Schweiz arbeiten möchte, sollte sich bewusst mit diesem Thema beschäftigen.
Der Mythos von der besseren Work-Life-Balance
„In der Schweiz arbeiten Ärzte alle nur 70 Prozent und genießen das Leben.“ – so oder ähnlich hören es viele in Deutschland. Natürlich stimmt es, dass der Anteil an Teilzeitstellen für Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz höher ist. Gerade in Fachgebieten wie Pädiatrie, Innere Medizin oder Anästhesie sind Teilzeitmodelle möglich. Doch von einem Selbstläufer zu sprechen, wäre übertrieben.
Ein Praxisbeispiel aus meiner Beratung
Ein Oberarzt, den ich vor einiger Zeit begleitet habe, wollte nach 15 Jahren Vollzeit in Deutschland bewusst einen Schritt kürzer treten. Mit zwei kleinen Kindern und dem Wunsch, mehr Zeit für die Familie zu haben, fragte er bei seiner Bewerbung gezielt nach einem 80-Prozent-Pensum. Im ersten Gespräch stieß er auf Skepsis: „Bei uns sind Oberärzte eigentlich immer 100 Prozent.“ Gemeinsam haben wir Strategien entwickelt, wie er dieses Anliegen klar formulieren und gleichzeitig seine Leistungsbereitschaft betonen konnte. Heute arbeitet er mit einem 80-Prozent-Vertrag und sagt: „Es war die beste Entscheidung – ich habe mehr Energie und bin trotzdem voll anerkannt.“
Vorsicht vor unseriösen Stellenvermittlern
Ein Punkt, den viele unterschätzen: Stellenvermittler haben ein Eigeninteresse. Ihre Provision richtet sich in der Regel am Jahresbruttogehalt aus. Das bedeutet: Eine Vollzeitstelle bringt ihnen deutlich mehr Geld als ein 70- oder 80-Prozent-Pensum. Deshalb werden Teilzeitwünsche oft ignoriert oder sogar aktiv ausgeredet. Eine ehrliche Beratung findet hier selten statt. Ärzte, die als Arzt in die Schweiz auswandern, sollten sich davon nicht verunsichern lassen.
Mein Tipp aus Erfahrung
Gerade in den ersten Monaten nach der Auswanderung gibt es ohnehin genug zu tun: neue Umgebung, neue Kollegen, neues Gesundheitssystem, vielleicht Kinder in einer fremden Schule. Deshalb empfehle ich vielen Ärzten, bewusst mit einem 70- oder 80-Prozent-Pensum zu starten. So bleibt mehr Raum, um wirklich anzukommen. Wer merkt, dass es passt, kann später problemlos aufstocken – oder man bleibt dauerhaft dabei, wenn es zur eigenen Lebenssituation passt.
Fazit
Teilzeit als Arzt in der Schweiz ist möglich und bietet Chancen, erfordert aber auch Klarheit im Bewerbungsprozess. Stelle deine Wünsche offen dar, prüfe, ob der Arbeitgeber flexibel ist, und lass dich nicht von provisionsgetriebenen Vermittlern in Vollzeitstellen drängen. Die Schweiz für Ärzte bedeutet nicht nur Karrierechancen, sondern auch die Möglichkeit, das eigene Leben neu zu gestalten – und dazu gehört manchmal auch, einen Gang runterzuschalten.
Dein nächster Schritt
📝 Hol dir jetzt deinen kostenlosen Leitfaden (63 Seiten) als Arzt in der Schweiz für deine Vorbereitung auf den Schritt in die Schweiz!
➡️ Hier kostenlos downloaden
👉 Buche jetzt deine individuelle Videoberatung für Ärzte, die in die Schweiz auswandern und arbeiten wollen!
➡️ Hier klicken und Termin sichern