Arzt in der Deutschschweiz: Michael erzählt seine persönlichen Erfahrungen

Arzt in der Deutschschweiz: Michael erzählt seine persönlichen Erfahrungen

Arzt Schweiz Erfahrung: „Warum wir als Arztfamilie in die Schweiz ausgewandert sind“

Viele deutsche Ärzte spielen mit dem Gedanken, in die Schweiz auszuwandern. Die Versprechen sind groß: bessere Bezahlung, bessere Work-Life-Balance, ein respektvollerer Umgang im Beruf. Doch wie sieht es in der Realität aus? Welche Erfahrungen machen Ärzte tatsächlich, wenn sie mit ihrer Familie den Schritt wagen?

In diesem Interview spreche ich, Ruben Equit, Auswanderungsberater für Ärzte, mit Dr. Michael, Facharzt für Innere Medizin. Er ist vor einigen Jahren mit seiner Frau und den Kindern aus Deutschland in die Deutschschweiz gezogen und arbeitet heute als leitender Arzt in einer Praxis. Offen erzählt er von seinen persönlichen Erfahrungen als Arzt in der Schweiz, den größten Stolpersteinen und was er Kollegen raten würde, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen.

Warum ein deutscher Facharzt den Schritt in die Schweiz wagte

Ruben Equit:
Michael, danke, dass du dich bereit erklärst, deine Erfahrungen zu teilen. Viele Ärzte in Deutschland überlegen, ob sie in die Schweiz auswandern sollen. Kannst du uns ein bisschen deine Geschichte erzählen?

Dr. Michael:
Sehr gerne. Ich war in Deutschland viele Jahre im Krankenhaus tätig, zuletzt als Oberarzt. Eigentlich lief alles „gut“ – aber ich habe gemerkt, dass ich in diesem System unglücklich war. Der Druck, die Bürokratie, die endlosen Dienste. Ich habe mich gefragt: Soll das die nächsten 20 Jahre so weitergehen?

Dann habe ich angefangen, nach Alternativen zu suchen – und immer wieder stieß ich auf Erfahrungsberichte: Arzt Schweiz Erfahrung. Ich wollte wissen, wie es wirklich ist, dort zu arbeiten. Das hat mich schließlich dazu gebracht, ernsthaft über eine Auswanderung nachzudenken.

Sorgen und Ängste beim Auswandern als Arzt in die Schweiz

Ruben Equit:
Und irgendwann kam der Moment, wo du die Entscheidung getroffen hast, mit deiner Frau und den Kindern in die Schweiz zu ziehen. Welche Ängste und Sorgen habt ihr damals am meisten gespürt?

Dr. Michael:
Oh, da gab es viele. Die größte Sorge war: Wie wird es unseren Kindern gehen? Wir haben uns gefragt, ob sie Freunde finden, wie das Schulsystem in der Schweiz funktioniert. Außerdem die ganz praktischen Dinge – Wohnungssuche, neue Versicherungen, Steuern. Und natürlich die Unsicherheit: Werden wir wirklich willkommen sein?

Ich erinnere mich noch genau an den Tag des Umzugs. Wir standen zwischen Umzugskartons, die Kinder waren aufgeregt und gleichzeitig traurig, weil sie Freunde zurücklassen mussten. Dieser Moment war schwer – aber gleichzeitig der Start in ein neues Kapitel.

Mentalität: Unterschiede Deutschland – Schweiz

Ruben Equit:
Wie hast du den Unterschied in der Mentalität zwischen Deutschland und der Schweiz erlebt?

Dr. Michael:
Sehr spannend. In Deutschland ist man es gewohnt, dass Dinge schnell und direkt angesprochen werden. In der Schweiz habe ich gemerkt: Die Leute sind zurückhaltender. Man muss sich Vertrauen erarbeiten. Das war am Anfang ungewohnt, manchmal auch frustrierend. Aber heute sehe ich es positiv: Beziehungen sind hier nachhaltiger und tiefer, wenn man sich einmal integriert hat.

Im Berufsalltag war das genauso. Entscheidungen werden nicht übers Knie gebrochen, sondern breit abgestimmt. Das dauert länger, aber es sorgt dafür, dass alle dahinterstehen. Diese Erfahrung war für mich als Arzt in der Schweiz neu – aber sehr wertvoll.

Sprache: Arzt in der Deutschschweiz – Schweizerdeutsch lernen

Ruben Equit:
Viele unterschätzen das Thema Sprache. Schweizerdeutsch ist für viele Deutsche ein Stolperstein. Wie bist du damit umgegangen?

Dr. Michael:
(lacht) Ja, das war wirklich eine Herausforderung. Am Telefon habe ich teilweise fast nichts verstanden. Ich erinnere mich an meine ersten Patientengespräche – ich musste mehrmals nachfragen, und das war mir unangenehm.

Aber meine Erfahrung zeigt: Wenn man ehrlich signalisiert, dass man lernen möchte, sind die Leute unglaublich geduldig. Ich habe mir ein Notizbuch angelegt, typische Wörter aufgeschrieben, und nach ein paar Monaten wurde es deutlich besser. Heute fühle ich mich sicher – und die Patienten schätzen es, dass ich mich bemüht habe.

Stolpersteine beim Auswandern in die Schweiz als Arzt

Ruben Equit:
Gab es Stolpersteine, die du so nicht erwartet hättest?

Dr. Michael:
Ja, definitiv die Bürokratie. Ich dachte, die Anerkennung als Facharzt sei der schwierigste Teil – aber das lief erstaunlich reibungslos. Was uns aber wirklich Nerven gekostet hat, waren die vielen kleinen Formalitäten: Anmeldungen bei Gemeinden, Versicherungen, Steuererklärung, Unterschiede beim Mietrecht.

Wenn man das alles neben dem neuen Job und mit Kindern im Rücken macht, ist es stressig. Ohne Erfahrung kann man da leicht etwas übersehen.

Auswanderungsberatung: Warum Unterstützung entscheidend sein kann

Ruben Equit:
Du hast dich damals entschieden, meine Auswanderungsberatung in Anspruch zu nehmen. Welche Rolle spielte das für dich?

Dr. Michael:
Eine sehr große. Ehrlich gesagt: Wir hätten es alleine auch geschafft – aber mit deutlich mehr Stress, Unsicherheit und wahrscheinlich auch Fehlern. Deine Erfahrung, Ruben, hat uns geholfen, viele Dinge vorher schon zu klären. Dadurch konnten wir uns auf das konzentrieren, was wirklich zählt: als Familie in der Schweiz anzukommen.

Besonders wichtig war für uns, jemanden zu haben, der die typischen Stolpersteine aus Erfahrung kennt und uns rechtzeitig davor bewahrt hat.

Arzt Schweiz Erfahrung – Rückblick nach einigen Jahren

Ruben Equit:
Heute bist du leitender Arzt in einer Praxis. Wie blickst du zurück?

Dr. Michael:
Es war die beste Entscheidung für uns. Ich habe mehr Gestaltungsspielraum, verdiene gut und habe eine bessere Work-Life-Balance. Vor allem aber habe ich das Gefühl, dass meine Arbeit mehr geschätzt wird.

Natürlich gibt es Dinge, die man vermisst – spontane Besuche bei den Großeltern zum Beispiel. Aber wenn ich auf die Gesamtbilanz schaue, überwiegen die positiven Erfahrungen deutlich.

Tipps für Ärzte, die in die Schweiz auswandern möchten

Ruben Equit:
Wenn jetzt ein Kollege aus Deutschland überlegt, als Arzt in die Schweiz zu gehen – was würdest du ihm raten?

Dr. Michael:
Sich wirklich vorzubereiten. Nicht zu glauben: „Das ist ja fast das gleiche Land.“ Es gibt viele Unterschiede – von der Sprache bis zur Mentalität. Und meine wichtigste Erfahrung: Man sollte nicht nur wegen des Gehalts kommen. Wenn man offen für die Kultur ist und sich wirklich integrieren möchte, wird man hier glücklich.

Fazit: Arzt Schweiz Erfahrung – ein Weg voller Chancen

Die Auswanderung als Arzt in die Schweiz ist kein leichter Schritt – aber einer, der enorme Chancen eröffnet. Die Erfahrung von Michael zeigt: Wer sich vorbereitet, Stolpersteine kennt und offen auf Neues zugeht, kann nicht nur beruflich, sondern auch privat sehr profitieren.

 

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