
Als Arzt in die Schweiz auswandern – echter Erfahrungsbericht
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Als Arzt in die Schweiz auswandern – ein ehrlicher Erfahrungsbericht aus meiner Beratung
Viele träumen davon, als Arzt in der Schweiz zu arbeiten: bessere Gehälter, mehr Respekt, geordnete Abläufe im Spital. Doch wer sich ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigt, merkt schnell: als Arzt in die Schweiz auswandern ist kein einfacher Umzug, sondern ein Neuanfang, der die ganze Familie betrifft. Genau diese Realität erlebe ich seit 2024 in meiner Arbeit als Auswanderungsberater für Ärzte immer wieder – und ich kenne sie auch persönlich, denn ich bin mit meiner Frau (leitende Ärztin) und unseren zwei Kindern in die Schweiz gezogen.
Ein Facharzt zwischen Mut und Angst
Vor einigen Monaten habe ich einen Facharzt begleitet – nennen wir ihn Dr. M. Er war Mitte 30, erfolgreich in Deutschland, aber unzufrieden mit den Strukturen und den Arbeitsbedingungen. Die Idee, als Arzt in der Schweiz zu arbeiten, faszinierte ihn. Doch gleichzeitig hatte er Zweifel: „Schaffe ich die MEBEKO-Anerkennung? Was bedeutet das für meine Frau, die in Deutschland arbeitet? Und wie reagieren meine Kinder auf diesen Schritt?“
Die Hürde der MEBEKO-Anerkennung
Die MEBEKO-Anerkennung war für ihn einer der größten Stolpersteine. Verfahren dauern mittlerweile Monate, Stellenantritte verschieben sich – und Ärzte wie auch Spitäler leiden darunter. Gemeinsam haben wir durchgespielt, wie er seine Unterlagen optimal vorbereitet, welche Nachweise besonders kritisch sind und wo Verzögerungen entstehen könnten. Das gab ihm Sicherheit und eine realistische Erwartung, wann er wirklich in der Schweiz starten kann.
Die Tochter im Zentrum der Sorgen
Doch die größten Ängste drehten sich nicht um Anerkennungsverfahren oder Verträge, sondern um seine Tochter. Sie war 13, mitten in der Pubertät – und alles andere als begeistert, ihre Freunde, ihre Schule und ihr gewohntes Umfeld hinter sich zu lassen. Als sie zum ersten Mal von der Auswanderung hörte, brach sie in Tränen aus. Wochenlang weinte sie fast jeden Abend, und auch nach dem Umzug in die Schweiz wurde es nicht sofort besser. Neue Mitschüler, ein anderes Schulsystem, Schweizerdeutsch im Alltag – das war für sie ein Schock.
Dr. M. und seine Frau erzählten mir, wie sehr sie darunter litten, ihre Tochter so zu sehen. Auch er selbst zweifelte: „Mache ich das Richtige? Ist der berufliche Vorteil es wert, dass meine Tochter so leidet?“ Das sind Fragen, die ich in meiner Beratung immer wieder höre – und die zeigen, dass Auswandern eben nicht nur eine berufliche Entscheidung ist, sondern eine zutiefst persönliche.
Wie es doch klappte
Wir haben gemeinsam Strategien besprochen: gezielte Sprachförderung, Austausch mit anderen Familien, kleine Schritte zur Integration. Seine Tochter fand schließlich über ein Sportangebot erste Freundinnen. Es dauerte Monate, nicht Wochen – doch irgendwann kam der Tag, an dem sie nach Hause kam und erzählte, dass sie mit den anderen lachen konnte. Heute versteht sie Schweizerdeutsch fast vollständig und wird im Klassenverband gut angenommen. Natürlich gibt es Momente, in denen sie noch „die Deutsche“ bleibt, aber sie fühlt sich insgesamt wohl – und das ist das Entscheidende.
Die Erkenntnis: Es lohnt sich, auch wenn es schmerzt
Nach seiner Probezeit im Schweizer Spital zog Dr. M. Bilanz: „Die Arbeit ist anders – kollegialer, ruhiger, respektvoller. Und privat sind wir durch viele Tiefen gegangen, aber wir haben es geschafft.“ Seine Tochter hat inzwischen ihren Platz gefunden, versteht die Sprache, hat Freundinnen und ist angekommen – auch wenn sie ihre deutsche Herkunft nie ganz ablegen wird. Was als größtes Risiko erschien, wurde rückblickend zur wertvollsten Erfahrung.
Fazit
Dieser Erfahrungsbericht zeigt: als Arzt in die Schweiz auswandern ist kein leichter Schritt. Die MEBEKO-Anerkennung ist wichtig – aber die wahren Herausforderungen liegen oft im Privaten: Kinder, die loslassen müssen, Partner, die zweifeln, und eine Familie, die durch alle Höhen und Tiefen geht. Wer diesen Weg bewusst geht, findet nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern eine neue Heimat – für sich und die Menschen, die einem am wichtigsten sind.
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